Selfcare für jeden Tag
- jruedisuehli
- 22. März 2022
- 3 Min. Lesezeit

Heute musste ich an meine Zeit zurückdenken als ich noch regelmässige Yogastunden gab. Meine Schüler berichteten mir oft, dass sie sich so gut erholt und geerdet fühlten. Sobald sie aber zu Hause oder im Alltag ankamen, war dieses Gefühl aber leider sehr schnell wieder weg. Ich selber kenne das ganz gut und habe mich lange gefragt, wieso dies so ist. Stimmt etwas mit meinem Umfeld nicht, sind meine Tätigkeiten nicht zufriedenstellend usw. es fühlte sich oft an, wie es da die Welt des Yogas gibt, in der "Ich" Platz habe und dann die "Alltagswelt", in der ich einfach funktionierte. Mich hat das neugierig gemacht, warum dem so ist und anscheinend ging es ja nicht nur mir so. Als ich begonnen habe mich ganzheitlich mit meinen Bedürfnissen auseinander zu setzten habe ich gemerkt, dass dieses Gefühl von innerem Frieden und geerdet sein nicht nach einer Yogaeinheit vorbei sein muss, sondern es hat sich immer mehr und mehr ausgedehnt. Dies möchte ich gerne weitergeben und ist heute sicherlich meine Intention für die Begleitung in einem Coaching.
Im Ayurveda ist Selfcare ein sehr wichtiger, präventiver Ansatz. Durch diesen habe ich gelernt mir eine Tagesroutine anzueignen, welche zu meiner Konstitution und zu meinem Leben passt. Diese Routine bringt sehr viel Erdung und Stabilität, also die Qualitäten des Kaphas mit sich. Diese helfen mir in Verbindung mit mir zu bleiben, meine Bedürfnisse wahr zu nehmen und danach zu handeln auch wenn es im Aussen mal stürmisch wird. Diese Tagesroutinen dürfen flexibel sein so wie sich meine Bedürfnisse und die Jahreszeiten verändern. Nebst diesen täglichen Routinen habe ich aber noch so zu sagen ein Selfcare Tool Koffer zu Hand, der dann zum Einsatz kommt, wenn ich aus der Bahn oder in der Ayurveda Sprache in eine Dysbalance der Doshas gerate. All diese Selfcare Routinen oder Tools können Meditationen, Achtsamkeitsübungen, Atemübungen, Bewegung, Schlafhygene, Massagen, Ernährung, Reinigungsverfahren, Persönlichkeitsentwicklung und vieles mehr sein. Wichtig zu erwähnen ist, dass es nicht die Meditation oder die Ernährungsweise gibt die Richtig ist, sondern nur die, die zu dir passt. Das ist nicht immer ganz einfach herauszufinden, da das Angebot unglaublich gross ist. Darum ist es entscheidend sich zu beobachten, sich Zeit zu lassen und neugierig zu fragen, warum Dinge sind wie sie sind ohne ständig auf Autopilot zu leben und darauf zu warten, wenn dieses oder jenes Eintritt wird es besser.
Oft möchten wir gerne etwas für uns umsetzen und dann kommen kleine Hindernisse wie z.B. wie reagiert mein Umfeld darauf. Ich kann mich erinnern, als ich begonnen habe zu meditieren, hat es mich Überwindung gekostet plötzlich im Alltag zu sagen, ich geh jetzt in mein Zimmer meditieren und möchte nicht gestört werden. Natürlich wurde ich am Anfang mit grossen Augen angeschaut und es klappte nicht auf Anhieb mit dem ungestört sein. Heute ist das für mein Umfeld aber normal, es macht keinen Unterschied mehr ob ich sage, ich geh zähne putzen oder meditieren.
Natürlich laufe ich jetzt nicht wie ein Buddha durchs Leben. Das leben fordert mich, jeden Tag, mit alten und neuen Geschichten, mit äusseren und inneren Veränderungen. Aber ich habe aufgehört die Verantwortung dafür abzugeben, äussere Umstände dafür verantwortlich zu machen und meine ganzheitliche Gesundheit selbst in die Hand genommen. Dazu hole ich mir auch gerne mal Unterstützung, wenn es nötig ist. Oft bin ich dann so überrascht, wie kleine Veränderungen grosses bewirken können.
Hier habe ich dir noch einen Selfcare Tipp für den Frühling, falls du im Moment am Morgen schwer in Gang kommst:
Du brauchst
Einen Peeling-Handschuh oder Schwamm. Klassischerweise nimmt man im Ayurveda einen Seidenrohhandschuh aber die Alternativen tun auch ihren Dienst.
So gehst du vor
Beginne bei den Beinen und mache dynamische Auf und Ab Bewegungen mit dem Handschuh oder dem Schwamm. Bei den Gelenken wie z.B. am Knie kannst du kreisende Bewegungen machen. Geh weiter zu Gesäss und Oberkörper. Sei achtsam beim Bauch und Brustbereich gehe mit wenig Druck vor und kreise beim Bauch im Uhrzeigersinn. Danach dusche dich lauwarm oder mit Wechselduschen ab.
Das bringt dir die Trockenmassage
Diese Massagetechnik nennt sich im Ayurveda Garshana. Es entsteht ein wärmendes Gefühl und der Stoffwechsel wird angeregt. Die Reibung auf der Haut regt den Energiefluss an und danach fühlst du dich wacher. Auch Wasser- und Fetteinlagerungen können so gegen gewirkt werden.
Zu beachten
Bitte beachte folgendes: Diese Massage eignet sich nur für das Frühjahr. Während deiner Menstruation oder einer Schwangerschaft würde ich auf diese Massage verzichten.
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